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Macht teures Equipment bessere Bilder?
3.332 mal gesehen | Aktualisiert: 10. April 2024 | Stefan Gerlach | Blog | Allgemein

Macht teures Equipment bessere Bilder?



Ob im Internet durch diverse Foren und Kommentarbereiche oder auch in meinem Bekanntenkreis. Überall hört und liest man sie, Sprüche wie diesen: "Klar, mit der Ausrüstung könnte ich diese Bilder auch machen." Viele werden nun denken, was für ein Quatsch.

Natürlich macht teures Equipment keine besseren Bilder! Andere sagen, klar macht eine bessere Kamera auch bessere Bilder! Es ist tatsächlich so, dass nicht wenige Menschen glauben teures Equipment macht gleich auch richtig schöne Landschaftsbilder.

Ist das so? Ich möchte heute mal darüber schreiben, wie ich das sehe.

Gehen wir der Frage doch mal auf den Grund.

Macht ein teures Equipment bessere Bilder? Ja. Selbstverständlich kann ich die Bildqualität mit einer Spiegelreflexkamera (ab 1.000 Euro) im Vergleich zu einer günstigen Digitalkamera (ab 50,00 Euro) deutlich steigern.

Das Foto des gleichen Objektes wird also mit der teuren Variante in punkto Qualität, also der Abbildungsleistung, Schärfe und ggf. auch spätere Druckqualität deutlich zu sehen sein. Macht ja auch Sinn, ansonsten benötige ich keine Tausend-Euro-Kamera.

Vielleicht ist die Frage falsch gestellt.

Die Frage sollte eher lauten, mache ich als Fotograf durch ein teureres Equipment bessere Fotos? Nein. Sicherlich nicht. Jeder wächst an seinen Aufgaben und das Equipment wächst ebenfalls mit. Aber wenn sich ein absoluter Anfänger, der die Grundlagen der Fotografie nicht kennt ein teures Equipment zulegt, macht er keine besseren Fotos als mit einer günstigen kleinen digitalen.

Nehmen wir das folgende Foto mal als Beispiel

Sicherlich kein Meisterwerk, aber ich bin ja auch kein Vollprofi. Es geht hier einfach darum, dass das Bild gut aussieht. Warum sieht es gut aus? Und wie ist das Bild entstanden? Als Anfänger solltest Du dir genau diese Fragen stellen. Kannst Du sie beantworten? Wenn nein, dann würdest Du dieses Foto nicht machen können, gleich welches Equipment.

Sonnenuntergang, Fokus sitzt, Belichtungszeit stimmt, ein rundes Bild.

Es gibt zwei Varianten, was ein Anfänger hier machen würde.

Variante eins: Die Kamera wird im Automatik Modus gelassen und folgendes passiert: Der Blitz klappt aus, weil es ja sehr dunkel ist, blitzt die ersten Meter ins Nichts und der Rest des Fotos geht unter, da die Blitzkraft nicht bis zum Baum reicht. Der Himmel wäre schon nicht mehr zu erkennen. 

Variante zwei: Die Kamera steht zwar auf dem manuellen Modus, kann aber nicht bedient werden, da das Know How nicht vorhanden ist. Das folgende Bild würde entstehen. Du lachst, weil das Bild so schief ist? Aber es ist ja auch dunkel, wie richtet man da die Kamera aus? Ja ja, alles nicht so einfach. :-) Das Bild wurde im Übrigen tatsächlich von einem Anfänger gemacht.

Sonnenuntergang, Fokus sitzt nicht, Belichtungszeit stimmt nicht, etc.

Das wichtigste ist, die Kamera spätestens wenn es beginnt dunkel zu werden, auf ein Stativ oder einen Bohnensack zu stellen und die Kamera nicht direkt zu bedienen, sondern über einen Fernauslöser.

Dann kann schon nichts mehr wackeln. Stative, aber auch die Kamera selbst haben meist eine eingebaute Wasserwaage, diese sollte man nutzen, wenn man unsicher ist. Dann wird die Kamera auf den manuellen Modus gestellt. Im Automatikbetrieb geht hier nichts mehr.

Du solltest dich mit den Grundlagen des goldenen Schnittes, oder der Drittel-Regel vertraut machen und diese anwenden. (Siehe auch folgendes Bild)

Sonnenuntergang, Ansicht der Drittel-Regel

Einstellungen Ansatz, je nach Grad der Dunkelheit abweichend

 

Mein Fazit

Ich bin etwas vom Thema abgekommen, hier ging es rein um die Grundsatzfrage, ob Anfänger mit teurem Equipment gleiche Bildergebnisse erzielen, wie (Hobby)-Fotografen?

Nein, das tun sie nicht. Weil es gerade bei hochwertiger Ausrüstung und vor allem anspruchsvoller äußerer Bedingungen darauf ankommt, eben die Ausrüstung bedienen zu können. Das geht nur mit Erfahrung.

Aber: Und das finde ich persönlich sehr wichtig. Man wächst ja in allen Bereichen mit seinen Aufgaben. Und auch in der Fotografie kann man an und mit seinem Equipment wachsen. So habe ich zum Beispiel meine Ausrüstung immer erweitert, wenn meine Anforderungen stiegen.

 Ein Beispiel: Eine Zeit lang habe ich mich sehr mit der Portraitfotografie auseinandergesetzt. Mein Objektiv war aber einzig das Kit. Da kommt man an die Grenzen und möchte darüber hinaus, einfach sehen was noch möglich ist. Ich habe mir das 85mm 1,8 zugelegt und war begeistert von den folgenden Ergebnissen.

Ebenso ist es zur Zeit mit der Landschaftsfotografie. Bisher ebenfalls alles mit dem Kit-Objektiv. Maximale Brennweite 18mm... Ich wollte mehr. Nun habe ich das 10-18mm von Canon und bin wieder beeindruckt von dem Unterschied und den neuen Möglichkeiten.



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