Von seinen Kindern richtig gute Fotos, wie vom Fotografen, machen wünschen sich viele Eltern. Und das ist gar nicht so schwer wie viele vielleicht denken. Was man haben sollte, ist eine ordentliche Kamera mit der Möglichkeit zu manuellen Einstellungen, ein Lichtstarkes Objektiv und Zeit.
Viel wichtiger als die Technik sind allerdings Location (je nachdem wie offen die Blende später ist) und der Blick für Bildgestaltung. Denn was ein Bild sehr beeinflusst ist der Bildausschnitt. Wo ist das Kind positioniert, in welche Richtung schaut es und was sagt das Bild später aus. Denn im besten Fall erzählt ein Bild immer auch eine Geschichte.
Im Folgenden gebe ich meine 5 wichtigsten Tipps um von seinen Kindern tolle Fotos zu machen. Diese Tipps funktionieren mit jedem Kamerasystem. Gleich ob Profikamera oder Smartphone.
Bei den Bildern meiner Tochter ist es einfach. Sie ist heute in einem Alter in dem sie selbst immer gern Bilder von sich hat. Diesen Punkt kann ich also schnell abhaken. Bei Kindern die kleiner sind, ist das etwas schwieriger. Aber nicht unmöglich. Fotografiere sie einfach in Situationen in den sie sich wohlfühlen, wo sie aufgehen - das klappt oft auch ganz unbemerkt. Bei ganz kleinen Kindern kann man sich auch den Entdeckersinn der kleinen zu Nutze machen. Sie wollen die Kamera anfassen, krabbeln drauf los und das kann man prima mit einfangen.
Die typischen Sprüche, die man hört wenn Kinder fotografiert werden, lauten: Guck mal, lach mal, mach mal... Das ist für das Foto wenig förderlich. Dein Kind schaut in die Kamera nie so, wie es natürlich schaut, wenn es mit diesen Sprüchen dazu aufgefordert wird. Dabei spielt es kaum eine Rolle ob 6 Jahre oder 15. Mein Tipp: Beginne erstmal mit Bildern, wo dein Kind beschäftigt ist. Das sind meist sogar die besten Bilder. Im Anschluss (je nach Alter) zeige deinem Kind die ersten Aufnahmen und es wird von alleine zur Kamera schauen. Aber noch mal: Oft sind die Bilder, in welchem die Kinder nicht direkt in die Kamera schauen, die besseren.
Um schöne Portraitbilder zu machen, solltest du nach Möglichkeit offenblendig fotografieren. Was bedeutet das? Um so offener die Blende, desto mehr Lichteinfall und eine geringere (Tiefen)schärfe. Die Offenblende erreichen wir mit einer kleinstmöglichen Blendenzahl. Also umso kleiner die Zahl, desto offener ist die Blende. Das ist heute nicht nur mit Kameras sondern auch schon mit einigen Smartphones möglich. Bei meinem heißt diese Funktion tatsächlich einfach "Blende". Hier kann ich die Blende dann auswählen.
Mit einer offenen Blende erreichen wir einen schönen Look. Dieser entsteht, indem wir unser Kind in den Fokus setzen und alles andere (je nach Entfernung und Blende) unscharf wird. Diesen unscharfen Bereich nennt man auch Bokeh.
Zusatztipp: Vor allem bei Smartphones aber auch bei sehr offenblendigen Objektiven einer Kamera nehme am besten die nicht die kleinstmögliche Zahl sondern ein, zwei Blendenstufen drüber. Also etwas abblenden. Beispielsweise bei einem 1.8er Objektiv nehme ich gerne Blende 2.0. Damit erziele ich gute Ergebnisse, laufe aber nicht so sehr Gefahr, dass zu wenig Schärfe im Bild ist.